Der Kasus


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Der Kasus dient dazu, die Beziehung des Nomens zu den anderen Elementen im Satz auszudrücken.

Die vier Kasus (Fälle) 
Funktion des Kasus
Reiner Kasus und Präpositionalkasus  
Ausdruck des Kasus


Die vier Kasus
Die vier Fälle

Nach den verschiedenen Formen, die ein Nomen im Satz haben kann, werden im Deutschen vier Kasus (Fälle) unterschieden:

Lateinischer Name  Deutscher Name  
Nominativ Werfall
Akkusativ Wenfall
Dativ Wemfall
Genitiv Wesfall

Nach der klassischen Anordnung der Kasus werden auch die folgenden Bezeichnungen verwendet:

1. Fall (Nominativ)
2. Fall (Genitiv)
3. Fall (Dativ)
4. Fall (Akkusativ)


Funktion

Der Kasus ist eine rein grammatikalische Kategorie des Nomens. Mit Hilfe der Kasus wird die Beziehung eines Nomens zu den anderen Elementen im Satz ausgedrückt. So steht zum Beispiel das Subjekt eines Satzes im Nominativ, das Objekt im Akkusativ, Dativ oder Genitiv. Die Beziehung der Satzteile untereinander wird auch durch die Wortstellung und durch besondere Wörter wie Präpositionen angegeben.

In welchem Kasus die Nomen stehen müssen, wird durch die Wörter bestimmt, von denen sie abhängig sind. Verben, gewissen Adjektive und Präpositionen verlangen oft einen bestimmten Kasus. Zum Beispiel:

Verben (siehe auch Valenz der Verben)
loben + Akkusativ den Schüler loben
helfen + Dativ dem Schüler helfen
sich erbarmen + Genitiv  sich des Schülers erbarmen

Adjektive (siehe auch Valenz der Adjektive)
wert + Akkusativ den Aufwand wert sein
böse + Dativ dem Schüler böse sein
würdig + Genitiv seines Namens würdig sein
  
Präpositionen (siehe auch Präposition und Kasus)
für + Akkusativ für den Schüler
mit + Dativ mit dem Schüler
statt + Genitiv statt des erwarteten Gewinnes

Reiner Kasus und Präpositionalkasus:

Wenn der Kasus direkt durch ein Verb, ein Adjektiv oder ggf. ein anderes Nomen bestimmt wird, spricht man von einem reinen Kasus. Wenn der Kasus durch eine Präposition bestimmt wird, spricht man von einem Präpositionalkasus:

Reiner Kasus Präpositionalkasus
Er lobt den Schüler. Er ist mit dem Schüler zufrieden.
Sie gedenken der Toten.   Sie denken an die Toten.
das Haus der Nachbarn. das Haus von den Nachbarn.


Ausdruck des Kasus

Durch die Wortform:

Der Kasus eines Nomens wird im Prinzip durch die Endungen der Wortformen gedrückt. Wie der Kasus in den verschiedenen Flexionsklassen der Nomen ausgedrückt wird, ist in den Flexionstabellen zu sehen. Siehe Nomen, Flexionsklassen.

Durch die das Nomen begleitenden Wörter (Kongruenz):

Die Wortformen drücken den Kasus meist nur unvollständig aus. Viele Wortformen sind – je nach Flexionsklasse – in mehreren Kasus identisch:

   Singular Plural
Nominativ  Lehrling Lehrlinge
Akkusativ Lehrling Lehrlinge
Dativ Lehrling Lehrlingen
Genitiv Lehrlings Lehrlinge

Beim Beispielwort Lehrling sind also im Singular nur der Genitiv Lehrlings und im Plural nur der Dativ Lehrlingen eindeutig bestimmt.

Es ist aber dennoch meistens möglich, den Kasus eines Nomens eindeutig anhand der Satzstellung und der das Nomen begleitenden Wörter zu bestimmen. Artikel, Adjektive und Pronomen passen sich in ihrer Form dem Kasus des Nomens an und zeigen so unter anderem den Kasus an.

Nominativ  der gute Lehrling ein guter Lehrling
Akkusativ den guten Lehrling einen guten Lehrling
Dativ dem guten Lehrling   einem guten Lehrling

Die Übereinstimmung zwischen Nomen und sie begleitenden Wörtern wird Kongruenz genannt. Siehe

Kongruenz Adjektiv–Nomen
Kongruenz Artikel–Nomen
Kongruenz Pronomen–Nomen

Das Adverb



Das Adverb bezeichnet die Umstände, in denen ein Geschehen, eine Handlung verläuft. Der deutsche Name ist dann auch Umstandswort. Durch Adverbien bezeichnete Umstände können zum Beispiel Ort, Zeit und Art und Weise sein:

Ort: Wir sind dorthin gefahren.
Zeit: Wir sind gestern gefahren.
Art: Wir sind anders gefahren.

Adverbien können im Satz in verschiedener Weise verwendet werden:

bei einem Verb: Wir haben dort gewohnt.
bei einem Adjektiv: Dies ist ein besonders interessantes Buch.
bei einem Adverb: Wir werden euch sehr bald besuchen.
prädikativ bei einem Nomen: Das Buch ist dort.
attributiv bei einem Nomen: Das Buch dort gehört mir.

Obwohl ihr Name so interpretiert werden könnte, stehen Adverbien also nicht nur bei Verben!

Adverbien werden nicht flektiert. Bis auf wenige Ausnahmen haben sie auch keine Steigerungsformen.

Die Adverbien werden unter den folgenden Gesichtspunkten beschrieben:

Steigerung   Welche Adverbien können gesteigert werden?
Funktion Welche Funktion haben Adverbien im Satz?
Klassen Welche Arten von Adverbien gibt es?

Im Kapitel der Adverbien beschreiben wir auch die Partikeln:

Die Verneinung



Die Negation ist die Verneinung einer Aussage. Das im Satz Ausgedrückte wird verneint (negiert). Es gibt verschiedene sprachliche Mittel für die Verneinung von Aussagen. Zu diesen Mitteln gehören Negationswörter wie nein, nicht, kein, nie, niemand usw.

Es gibt verschiedene Arten von Negationswörtern: Sie können eine eigenen Aussage bilden, z. B. als Antwort auf eine Frage.

Willst du ein Eis? – Nein.

Andere Negationswörter werden im Satz als Pronomen oder wie Adverbien verwendet:

Ich habe niemanden gesehen.
Ich habe ihn
nie getroffen.

Mit Negationswörtern kann ein Satz pauschal als Ganzes verneint werden:

Ich habe ihn nicht gesehen.

Mit Hilfe der Betonung, der Wortstellung und des Satzzusammenhanges kann bei der Verneinung ein Teil des Satzes hervorgehoben werden. Dabei wird der hervorgehobene Teil einem entsprechenden Teil in einer positiven Aussage gegenübergestellt:

Ich habe nicht ihn gesehen (sondern ich habe jemand anderen gesehen)

Diese Art der Verneinung wird kontrastierende Verneinung (einen Kontrast schaffende Verneinung) genannt.

Die Verneinung wird unter den folgenden Gesichtspunkten beschrieben:

Negationswörter Mit welchen Wörtern wird verneint?
Kontrastierende Verneinung  Wie werden Satzteile bei der Verneinung hervorgehoben?
Wortstellung Wo stehen die Negationswörter im Satz?
Doppelte Verneinung Was bedeuten zwei Verneinungen in einem Satz?
Andere Ausdrucksmittel Welche Arten der Verneinung gibt es neben den Negationswörtern? 

Die Partikeln



Wörter wie die folgenden werden Partikeln genannt:

doch, bloß, halt, mal, nicht, sehr, überaus, sogar, selbst, auch, erst, schon, überhaupt

Die Partikeln sind eine sehr verschiedenartige Gruppe von Wörtern. Da sie in der Form sehr oft einem Adverb entsprechen, sind sie hier unter den Adverbien dargestellt. Andere Partikeln sind gleichlautend mit unflektierten Adjektiven oder Pronomen. Im Wörterbuch erscheinen sie nicht als separate Wortklasse.

Partikeln drücken im Gespräch Intensität, Hervorhebung und Einschränkung, Annahme oder die Einstellung des Sprechers aus. Merkmale der Partikeln sind:
  • Partikeln sind nicht flektierbar.

  • Partikeln sind keine Satzglieder. Deshalb können sie im Allgemeinen im Satz nicht allein an erster Stelle vor dem finiten Verb (im Vorfeld) stehen.

  • Man kann nicht nach Partikeln fragen (vgl. aber Gradpartikeln).

  • Partikeln haben im Allgemeinen keine oder nur eine beschränkte lexikalische Bedeutung.
Die Partikeln unterscheiden sich somit von den „gewöhnlichen“ Adverbien und werden deshalb von den meisten Grammatiken als eigene, separate Wortklasse behandelt.

Nach ihrer Bedeutung und Funktion unterscheiden wir die folgenden Hauptklassen von Partikeln:

Gradpartikel
Fokuspartikel
Abtönungspartikel 
Siehe auch
Negationspartikel

Das Pronomen



Wörter wie die folgenden werden Pronomen genannt:

du, sich, meiner, dieser, welcher, andere, keiner, jemand, man

Ein Pronomen ist nach der klassischen Definition ein Wort, das für ein anderes Wort, ein Nomen, stehen kann. Die deutsche Bezeichnung für „Pronomen“ ist „Fürwort“.

Die Pronomen ermöglichen es dem Sprecher/Schreiber, schwerfällige Wiederholungen zu vermeiden und verschiedene Verhältnisse zu und zwischen verschiedenen Nomen zu verdeutlichen:

Die Mutter sagt ihrem Kind, dass es ihr helfen soll.
Ich will nicht dieses Buch, sondern das, von dem ihr mir gestern erzählt habt.

Die (meisten) Pronomen dienen als Platzhalter oder Stellvertreter für ein Nomen.

Der Hund bellt Er bellt.
Willst du ein Vanilleeis?   Nein, ich will ein anderes.

Bestimmte Pronomen können auch als Artikelwort vor einem Nomen stehen:

Dieser Hund bellt.
Ich will ein
anderes Eis.

Welche Pronomen stellvertretend für ein Nomen verwendet werden und welche Artikelwort vor einem Nomen sein können, wird bei den einzelnen Pronomen angegeben.

Die Pronomen werden nach ihrer Bedeutung und ihrer Funktion in verschiedene Klassen eingeteilt: Personalpronomen, Possessivpronomen, Reflexivpronomen, Demonstrativpronomen, Relativpronomen, Interrogativpronomen und Indefinitpronomen.

Pronomen können flektiert werden. Sie werden je nach Klasse und Stellung des Pronomens ähnlich wie Adjektive oder wie Nomen flektiert. Einige Pronomen sind unveränderlich. Wie ein Pronomen flektiert wird, ist für jedes Pronomen einzeln angegeben.

Flexion Wie werden Pronomen flektiert?
Klassen  Welche Klassen von Pronomen gibt es?

Der Imperativ



Der Imperativ drückt eine Aufforderung aus. Obwohl sein deutscher Name „Befehlsform“ lautet, können mit dem Imperativ nicht nur Befehle, sondern alle Arten von Aufforderungen formuliert werden: von einer höflichen Einladung über einen Wunsch oder eine Bitte bis hin zu einem strengen Kommando.

Treten Sie doch ein, Frau Müller!
Reich mir bitte das Salz!
Komm doch mal schnell zu mir!
Hört mir zu, wenn ich mit euch Rede!
Halt den Mund!
Präsentiert das Gewehr!

Im Deutschen richtet sich der Imperativ immer direkt vom Sprecher (1. Person) an eine oder mehrere Personen. Dabei werden die folgenden Formen gewählt:

Angesprochene(r) Form Beispiel
eine Person, vertraulich Imperativ Singular Komm!
mehrere Personen, vertraulich  Imperativ Plural Kommt!
eine Personen, Höflichkeitsform
mehrere Personen, Höflichkeitsform
3. Pers. Plur. Konj. Präs. + Sie  Kommen Sie!

Für die Bildung der Imperativformen siehe Flexion.


Aufforderung in der 1. Person Plural

Im Gegensatz zu anderen Sprachen, kennt das Deutsche keine Befehlsform der ersten Person Plural (vergleiche z. B. Französisch Allons!, Spanisch Vamos! und Italienisch Andiamo!). Wenn eine Aufforderung an eine Gruppe, zu der der Sprecher selber gehört, ausgedrückt werden soll, verwendet man häufig eine der beiden folgenden Konstruktionen:
  • 1. Person Plural Konjunktiv Präsens + wir (ähnlich wie bei der Höflichkeitsform):
    Gehen wir!
    Seien wir zufrieden!


  • Lasst uns + Infinitiv Präsens:
    Lasst uns gehen!
    Lasst uns zufrieden sein!

Andere Mittel zum Ausdruck einer Aufforderung:

Aufforderungen können auch mit anderen Mitteln ausgedrückt werden. Zum Beispiel:
  • Mit einem Infinitivsatz:
    Nicht hinauslehnen!
    Bitte beim Verlassen des Raumes Licht löschen.


  • mit dem Konjunktiv II in Frageform:
    Würdest du bitte kommen?
    Könnten Sie mir bitte helfen?

    (siehe Konjunktiv II, Höfliche Aufforderungen).

  • mit müssen und sollen:
    Du musst kommen!
    Du sollst nicht stehlen!

    (siehe auch Modalverben, sollen und müssen)

  • mit dem Indikativ Futur I:
    Du wirst sofort kommen!
    Werdet ihr still sein!

    (siehe Futur I, Nebenvariante Befehl)

  • mit dem Indikativ Präsens (+ Betonung):
    Du kommst jetzt!
    Sie verlassen sofort den Raum!


  • mit dem Passiv ohne Subjekt:
    Es wird nicht mehr geredet!
    Nun wird geschlafen!
    Jetzt wird das Zimmer aufgeräumt!
    (
    Siehe Vorgangspassiv als Befehl)

Verben





Einleitung

Verben sind Wörter, die eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand ausdrücken (z. B. gehen, schlafen, sein). In diesem Bereich erklären wir die Besonderheiten von Modalverben, Reflexivverben, trennbaren/nicht trennbaren Verben, Passiv, Imperativ und Konjunktiv. Zur Konjugation und der Verwendung der Zeiten siehe Zeitformen.



Die starke Flexion




In der starken Flexion kommen alle fünf Adjektivendungen vor:

Singular
Plural
Maskulin
Neutrum
Feminin
Mask/Neutr/Fem
Nominativ kalter Wein
kaltes Bier
kalte Suppe
kalte Weine
Akkusativ ohne kalten Wein ohne kaltes Bier ohne kalte Suppe ohne kalte Weine
Dativ mit kaltem Wein mit kaltem Bier mit kalter Suppe mit kalten Weinen
Genitiv statt kalten Weines  statt kalten Biers  statt kalter Suppe  statt kalter Weine

Attributiv verwendete Adjektive (und substantivisch verwendete Adjektive) werden dann stark flektiert, wenn Genus, Kasus und Numerus nicht schon durch einen Artikelwort angegeben werden. Das ist u. a. der Fall:

ohne Artikel
kalter Wein
kaltes Bier
kalt
e Suppen

Angeklagter, stehen Sie auf!
Eingemachtes
liebe Studierende (sowohl weiblicher Singular als auch Plural)

Auch nach vorangestelltem Gentitivattribut:
Susannes neues Auto
Herrn Müllers Verwandt
e sind da.


nach Kardinalzahlen
drei kalte Nächte
fünf frech
e Kinder
zwanzig rot
e Rosen
mit Ausnahme zweier/dreier älter
er Damen

zwei Angeklagte
zwanzig Delegierte
mit Hilfe zweier/dreier Studierender


nach endungslosen Formen manch, solch, viel, welch, wenig, mehr
manch lieber Junge
solch glücklich
es Beisammensein
viel gut
er italienischer Wein
wenig gut
es Bier
mehr rot
e Rosen

mehr Angestellte
viel Eingemacht
es
mit wenig Neu
em


nach deren, dessen, wessen; dergleichen, derlei
der Nachbar, dessen kleiner Sohn hier zur Schule geht,
die Arbeiter und deren schwierig
es Leben
Wessen schnell
er Sportwagen?
dergleichen interessant
e Details
die Lektüre derlei gut
er Ratschläge

die Firma, deren Angestellte entlassen wurden
beim Grafen und dessen Geliebt
er
wessen Eingemacht
es?


nach etlicher, etwelcher, mehrere
etliches kleines Getier
die Löhne etlich
er neuer Angestellter
mit etlich
em unnützem Zeug (seltener auch mit etlichem unnützen Zeug)
etwelch
e neue Erkenntnisse
mehrer
e kleine Kinder
die Fragen mehrer
er interessierter Leser

die Freilassung etlicher Gefangener
etliches Neues
mit etlich
em Neuem oder mit etlichem Neuen
etwelche Abgeordnete
die Versorgung mehrer
er Kranker

Obwohl diese Pronomen Artikelwörter sind, die Genus, Kasus und Numerus angeben, wird das nachfolgende Adjektiv meistens stark gebeugt. Sie werden also nicht als Artikelwörter, sondern als Adjektive aufgefasst.


nach ein wenig, ein bisschen, etwas, nichts
etwas/ein wenig kaltes Wasser
mit etwas/ein wenig frisch gemahlen
em schwarzem Pfeffer

ein wenig Eingemachtes
etwas/nichts Gut
es


nach Personalpronomen
In Appositionen bei einem Personalpronomen:
ich/du armer Sünder
ich/du arme Sünderin
ich/du armes Mädchen
mir/dir armem Sünder
mir/dir armer Sünderin
wir/ihr arme Sünder auch: wir/ihr armen Sünder*
für uns/euch arme Sünder  
  
ich/du Unglücklicher
mir/dir Unglücklichem
mir/dir Unglücklicher
wir/ihr Deutsche
auch: wir/ihr Deutschen*
für uns/euch Studierende


* Für Ausnahmen wie wir Deutsche/Deutschen und dir armem/armen Sünder siehe Schwankende Flexion.


Schwankend nach anderen Zahladjektiven und Pronomen siehe Schwankende Flexion

Das Perfekt




Das Perfekt hat drei verschiedene Hauptfunktionen:

Bezug auf Vergangenes
Bezug auf Vergangenes mit Auswirkung auf die Gegenwart 
Bezug auf Zukünftiges

Für die Bildung der Formen des Perfekts siehe Flexion.


Perfekt des Vergangenen

Das Perfekt drückt Sachverhalte und Geschehen aus, die im Sprechmoment vergangen, abgeschlossen sind.

Kolumbus hat 1492 Amerika entdeckt.
Im Krieg
haben viele Menschen Hunger gelitten.
Er
ist letzten Monat auf Barbados angekommen.

Perfekt und Präteritum

Bei dieser Verwendung hat das Perfekt die gleiche Bedeutung wie das Präteritum. Die Beispielsätze können auch im Präteritum verwendet werden, ohne dass sich dabei die Bedeutung verändert:

Kolumbus entdeckte 1492 Amerika.
Im Krieg
litten viele Menschen Hunger.
Er
kam letzten Monat auf Barbados an.

Stilistisch ist es meist besser, in Erzählungen das Präteritum zu verwenden.

In der Allgemeinsprache wird im Norden des deutschen Sprachraums eher das Präteritum, im Süden eher das Perfekt verwendet.

Das Präteritum kann NICHT das Perfekt des Vergangenen mit Auswirkung auf die Gegenwart ersetzen.


Perfekt des Vergangenen mit Auswirkung auf die Gegenwart

Das Perfekt wird häufig verwendet, um Vergangenes auszudrücken, das im Sprechzeitpunkt noch wichtig oder aktuell ist:

Es hat lange nicht geregnet (deshalb sind die Wiesen gelb).
Ich
habe das Buch schon gelesen. (Ich kenne es).
Er
ist letzten Monat auf Barbados angekommen (und ist immer noch dort).

Bei dieser Verwendung des Perfekts kann es NICHT durch das Präteritum ersetzt werden:

NICHT: Es regnete lange nicht, deshalb sind die Wiesen gelb.


Perfekt des Zukünftigen

Das Perfekt kann einen Geschehen ausdrücken, das in der Zukunft abgeschlossen oder vollzogen sein wird:

Wir haben es bald geschafft.
Übermorgen
sind die Blumen verblüht.
Bis zum nächsten Sommer
haben sie das Gebäude vollendet.

Diese Verwendung des Perfekts kommt relativ selten vor. Dabei muss durch eine Zeitangabe ausdrücklich angegeben werden, dass es sich auf etwas Zukünftiges bezieht. Ohne Zeitangabe drückt das Perfekt immer etwas Vergangenes aus.

Perfekt und Futur II

Das Perfekt des Zukünftigen hat die gleiche Bedeutung wie das Futur II des Zukünftigen. Die Beispielsätze können auch im Futur II stehen, ohne dass sich dabei die Bedeutung verändert:

Wir werden es bald geschafft haben.
Übermorgen
werden die Blumen verblüht sein.
Bis zum nächsten Sommer
werden sie das Gebäude vollendet haben.

Das Präteritum




Das Präteritum hat nur eine Funktion:

Bezug auf Vergangenes 

Für die Bildung der Formen des Präteritum siehe Flexion.


Präteritum des Vergangenen

Das Präteritum drückt Sachverhalte und Geschehen aus, die im Sprechmoment vergangen, abgeschlossen sind.

Hannibals Truppen überquerten die Alpen.
Während der Besatzungszeit
hungerte die Bevölkerung
Sie
arbeitete als Marketingdirektorin.
Ich
verschlief und kam zu spät zur Arbeit.

Das Präteritum wird in der allgemeinen und in der Dichtersprache verwendet. Es ist das Haupttempus der Erzählung: Es ist die Zeitform, die normalerweise für erfundene Erzählungen und wahre Tatsachenberichte verwendet wird.

Präteritum und Perfekt

Das Präteritum hat die gleiche Bedeutung wie das Perfekt des Vergangenen. Die Beispielsätze können auch im Perfekt verwendet werden, ohne dass sich dabei die Bedeutung verändert.

Hannibals Truppen haben die Alpen überquert.
Während der Besatzungszeit
hat die Bevölkerung gehungert.
Sie
hat als Marketingdirektorin gearbeitet.
Ich
habe mich verschlafen und bin zu spät zur Arbeit gekommen.

Stilistisch ist es meist besser, in Erzählungen das Präteritum zu verwenden.

In der Allgemeinsprache wird im Norden des deutschen Sprachraums eher das Präteritum, im Süden eher das Perfekt verwendet.

Das Präteritum kann NICHT das Perfekt des Vergangenen mit Auswirkung auf die Gegenwart ersetzen.

Possessivpronomen und Possessivartikel




Mit den Possessivpronomen und -artikeln mein, dein, sein, ihr, unser und euer wird ein Besitz im engen (Eigentum) und im weiteren Sinn (Zugehörigkeit, Zuordnung, Verbundenheit) ausgedrückt.

Wahl des Possessivpronomens   mein, dein, sein usw.
Formen (Flexion) mein, meinen, meinem usw.


Wahl des Possessivpronomens

Welches Possessivpronomen gewählt wird, hängt von der Person, dem Numerus und – in der 3. Person Singular – dem Genus des „Besitzenden“ ab. Wie bei den Personalpronomen bezieht sich die 1. Person auf den Sprecher/Schreiber, die 2. Person auf den Zuhöhrer/Leser und die 3. Person auf den oder das Besprochene (Vergleiche Funktion der Personalpronomen). Die Höflichkeitsform ist die dritte Person Plural Ihr.

Personal-
pronomen  
Possessiv-
pronomen  
ich mein
du dein
er sein
es sein
sie ihr
wir unser
ihr euer
sie ihr
Sie Ihr

Die Possessivpronomen verteilen sich also wie folgt über Person, Numerus und Genus:

1. Person 2. Person
3. Person
Maskulin Neutrum Feminin
Singular mein dein sein sein ihr
Plural unser euer
ihr

Höflichkeitsform
Singular Ihr
Plural Ihr


Formen (Flexion)

Possessivartikel:

Die Possessivpronomen können als Possessivartikel vor einem Nomen stehen:

Mein Wagen ist schneller als dein Wagen.
Ihr Auto ist schneller als euer Auto.
Wir leihen euch
unsere Bücher.

Singular
Plural
Maskulin
Neutrum
Feminin
Mask./Neut./Fem.
Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung
Nominativ Stamm - Stamm - Stamm e Stamm e
Akkusativ en - e e
Dativ em em er en
Genitiv es es er er

Stellvertretend, ohne Artikel:

Die Possessivpronomen können ohne Artikel stellvertretend für ein Nomen stehen. Die endungslose Form Maskulin Singular erhält dann die Endung –er, die endungslosen Formen des Neutrum Singular die Endung –es.

Meiner ist schneller als deiner.
Ihres ist schneller als eures.
Wir leihen euch
unsere.

Singular
Plural
Maskulin
Neutrum
Feminin
Mask./Neut./Fem.
Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung Stamm Endung
Nominativ Stamm er Stamm es Stamm e Stamm e
Akkusativ en es e e
Dativ em em er en
Genitiv es es er er

Stellvertretend, mit Artikel:

Wenn die Possessivpronomen stellvertretend für ein Nomen stehen, können sie durch den bestimmten Artikel begleitet werden. Nach dem bestimmten Artikel werden sie wie ein Adjektiv schwach gebeugt (vgl. Adjektive, schwache Flexion)

Der meine ist schneller als der deine
Der ihre ist schneller als der eure.
Wir leihen euch die
unseren.


Singular
Plural
Maskulin
Neutrum
Feminin
Mask./Neut./Fem.
Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung Artikel Stamm Endung
Nominativ der
Stamm
e das
Stamm
e die
Stamm
e die
Stamm
en
Akkusativ den en das e die e die en
Dativ dem en dem en der en den en
Genitiv des en des en der en der en

Nach dem bestimmten Artikel werden häufig auch die Formen auf –ig verwendet:

Der meinige ist schneller als der deinige.
Siehe Possessivpronomen auf –ig.
Das ihrige ist schneller als das eurige.
Wir leihen euch die unsrigen.    

Besonderheiten:
Flexion des nachfolgenden Adjektivs:

Adjektive folgen nach einem Possessivartikel der gemischten Flexion. Siehe Gemischte Flexion.
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